George Cables & Piero Odorici Quartet (2. Konzertabend)
Die amerikanische Piano-Legende trifft auf jungen, italienischen Saxophon-Meister.
George Cables genoss in seiner Jugend eine klassische Klavierausbildung in der Fiorello H. La Guardia High School of Music & Art and Performing Arts und studierte zwei Jahre am Mannes College of Music. 1964 gründete er seine erste eigene Band, die Jazz Samaritans, der Musiker wie Billy Cobham, Lenny White und Clint Houston angehörten. Danach spielte er in verschiedenen New Yorker Jazzclubs wie dem Top of the Gate, arbeitete mit dem Tenorsaxophonisten Paul Jeffrey und war 1969 kurz Mitglied von Art Blakeys Jazz Messengers.
Bei einer Tournee im Jahr 1969 mit Sonny Rollins kam Cables an die Westküste der USA und erlangte Bedeutung in der Jazzszene von Los Angeles, wo er zuerst blieb, später in San Francisco. 1971 wirkte er auf Max Roachs Album „Lift Every Voice and Sing“ mit. In diese Zeit fällt seine erneute Zusammenarbeit mit Sonny Rollins („Next Album“, 1972) sowie mit Woody Shaw („Blackstone Legacy“) und Bobby Hutcherson. Dabei verwendete Cables oft auch ein elektrisches Piano. Nach und nach erwarb sich Cables eine Reputation als einfühlsamer Begleiter und wurde zu einem gefragten Sideman bei Festival-Auftritten und Plattensessions. Von 1969 bis 1971 spielte er bei Joe Henderson, von 1971 bis 1976 bei Freddie Hubbard, für den er u. a die Titel „Ebony Moonbeam“ und „Camel Rise“ schrieb. Außerdem arbeitete er in Los Angeles mit seinem eigenen Trio Cable Car. 1977 wurde er Mitglied der Band von Dexter Gordon, arbeitete zugleich mit Art Pepper zusammen. Cables wurde zu Peppers bevorzugtem Pianisten, der ihn „Mr. Beautiful“ nannte. Gemeinsam entstanden mehrere Quartett Aufnahmen für die Jazzlabel Contemporary und Galaxy, wie die Konzertaufnahmen aus dem Jazzclub Village Vanguard im Juli 1977, außerdem das Duett-Album Goin› Home auf Peppers letzter Aufnahmesession im Mai 1982. George Cables wirkte in dieser Zeit außerdem an Aufnahmen von Philly Joe Jones, Roy Haynes, Joe Chambers, Joe Farrell, Shorty Rogers Archie Shepp, Sarah Vaughan, Tony Williams, Charles Owens und Dizzy Gillespie mit.
Cables erwarb sich außerdem in den 1980er und 1990er Jahren einen Ruf als Leader von Trios und Quartetten sowie als Solist und Spieler im Duett;[1] es entstand eine Reihe von Alben, vor allem auf den Labels Contemporary Records und Steeplechase. Mitwirkende Musiker waren u. a. die Bassisten Ron McClure, Cecil McBee, Jay Anderson und die Schlagzeuger Victor Lewis, Billy Hart, Albert „Tootie“ Heath und Tony Williams.
Cables gehört zu den Pianisten der Generation wie Kenny Barron oder Jim McNeely, die in der Tradition von McCoy Tyner spielen. Cables selbst „nennt Thelonious Monk als seinen wichtigsten Einfluss, aber auch ’das harmonische Konzept von Herbie Hancock, Wynton Kelly, Oscar Peterson‘. In seinem brillanten Spiel gehen Bop-Phrasierung, Romantizismen und Funk eine spannungsgeladene Verbindung ein“.
Seit 2007 arbeitet er mit der All-Star-Formation The Cookers. Für den erkrankten George Cables fand im Januar 2007 eine Gala in Form eines All Star Benefit Tribute-Konzertes statt, an dem Kenny Barron, Andy Bey, Randy Brecker, Lenny White, Steve Turre, Reggie Workman und viele andere mitwirkten. Nach einer Beinamputation konnte Cables seine Karriere 2019 fortsetzen; so trat er im Trio mit Dezron Douglas und Victor Lewis im Village Vanguard auf und wirkte bei Jeremy Pelts Album The Art of Intimacy Vol. 1 mit.
www.georgecables.com/
Piero Odorici begann im Alter von zehn Jahren Saxophon zu studieren. Nach einem klassischen Studium begeisterte er sich für Jazzmusik unter der Anleitung von Sal Nistico und Steve Grossman, zwei der grössten Saxophonisten des modernen Jazz. Danach begann er seine künstlerische Laufbahn, spielte sowohl als Leader als auch als Sideman mit verschiedenen italienischen und ausländischen Ensembles, tourte durch Italien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Finnland und Kanada und nahm an Fernseh- und Radiosendungen teil.
Während seiner künstlerischen Laufbahn hat er mit weltberühmten Musikern wie Cedar Walton, George Cables, Eumir Deodato, Diane Schuur, Curtis Fuller, Cyrus Chestnut, Billy Higgins, Slide Hampton, Eddie Henderson, Ben Riley, Jimmy Cobb, Sal Nistico, Steve Grossman, Red Rodney, Jack Walrath, Lee Konitz, Joe Lovano, Steve Lacy, Billy Hart, Dee Dee Bridgewater, Peter Bernstein, Jack McDuff zusammengearbeitet, Mingus Big Band, Vincent Herring, Joey Di Francesco, One For All, John Hicks, Alvin Queen, Ronnie Mathews, Antonio Faraò, Enrico Pieranunzi, Massimo Urbani, Roberto Gatto, Danilo Rea, Larry Nocella, Tullio De Piscopo. Er ist in den wichtigsten Städten der Vereinigten Staaten aufgetreten (New York, Boston, Philadelphia …) Er wurde oft zu den wichtigsten europäischen Jazzfestivals eingeladen: Umbria Jazz, Orvieto (Umbria Jazz Winter), Gran Parade du Jazz in Nizza, Pori Jazz Festival, Thessaloniki Jazz Festival, Nord Sea Jazz und viele andere. Er spielte auch mehrmals in «historischen» Jazz Clubs wie dem Ronnie Scott’s in London, dem New Morning und dem Sunset in Paris.
In der Popmusikszene machte er Aufnahmen und tourte mit Lucio Dalla, Gianni Morandi, Biagio Antonacci, Luciano Pavarotti, Jovanotti, Vinicio Capossela, Rossana Casale, Gloria Gaynor, George Michael, Grace Jones, Tiziano Ferro, Ornella Vanoni und vielen anderen.
www.piero-odorici.com
Line-up:
George Cables – Piano
Piero Odorici – Saxophon
Darryl Hall – Double bass
Jerome Jennings – Drums