Franco Ambrosetti Quintet
Seit über fünf Jahrzehnten gehört Franco Ambrosetti zu den besten Jazztrompetern der Welt.
JAZZ | Franco Ambrosetti, 1941 in Lugano geboren, erhielt zuerst eine klassische Klavierausbildung und widmete sich erst danach dem Trompeten- und Flügelhornspiel. 1961 wechselte er ins Profilager, studierte daneben aber Wirtschaft in Basel. Im Laufe seiner glänzenden Jazzmusikerkarriere arbeitete er mit unzähligen Grössen der internationalen Szene, während langer Jahre auch mit seinem berühmten Vater Flavio Ambrosetti. «Er ist der einzige weisse Trompeter, der wie ein Schwarzer klingt», bestätigte kein Geringerer als Miles Davis.
Seit einiger Zeit spielt er nun Seite an Seite mit seinem Sohn Gianluca Ambrosetti, der als bemerkenswert guter Sopransaxophonist die grosse Familientradition weiterführt.
Ein weiteres Highlight der heutigen Besetzung des Quintetts ist zweifellos der Genueser Tastenzauberer Dado Moroni, dessen versatiles, ebenso markantes wie elegantes und atemberaubend flinkes Spiel ihn zu einem der gefragtesten und besten Pianisten Europas macht.
Riccardo Fioravanti am Bass und Stefano Bagnoli gehören als starke, überzeugende Rhythmuskönner seit Jahren fest dazu.
Line up:
Franco Ambrosetti – tp
Gianluca Ambrosetti – ss
Dado Moroni – piano
Riccardo Fioravanti – bass
Stefano Bagnoli – drums
Witz, Gelassenheit, Stil: Das kennzeichnet Franco Ambrosetti, wo immer man ihm begegnet. Etwa 2016, in einem Gespräch für «ARD alpha» – ein Mann, der mit übereinandergeschlagenen Beinen und mit freundlicher Leichtigkeit im Ton von seiner nicht unkomplizierten doppelten Karriere als Trompeter und Unternehmer erzählt, in Jeans und eleganten Schuhen, mit grünem Jackett über einem blau-weiß gestreiften Hemd. Ein Schweizer mit italienischer Lebensart, der, geboren 19412 in Lugano, neben Italienisch auch glänzend Deutsch spricht, Englisch und Französisch sowieso. Faszinierend, ihm zuzuhören. Und genau das ist auch der Fall, wenn er sein Instrument spielt. Er spielt oft, als würde er sprechen: Seine Soli bauen mit gebündelter Energie Spannung auf und lösen sich in zielgenau angesteuerten Pointen. Damit hat sich Franco Ambrosetti seit den 1970er Jahren im internationalen Jazz-Geschehen gehalten, hat mit großen amerikanischen Stars wie John Scofield, Terri Lyne Carrington, Greg Osby, Phil Woods, Mike Richmond und vielen anderen gespielt und hervorragende Platten gemacht.